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2023/3 - EHV Ausbruch in Spanien

Ende Februar wurden im spanischen Oliva im Rahmen der Mediterranean Equestrian Tour (MET) mehrere Pferde positiv auf das equine Herpesvirus 1 (EHV-1) getestet. Anfangs handelte es sich um 4 Pferde mit Fieber. Ein neueres Update der FEI berichtet nun von insgesamt 9 Pferden welche hospitalisiert werden mussten, 8 davon zeigten neurologische Anzeichen. Momentan befinden sich noch ca. 100 Pferde auf dem Gelände in verschiedenen Isolationsgruppen. Seit dem 1. März sind keine neuen Pferde mehr mit Fieber oder anderen Symptomen gemeldet worden. Insgesamt hatten sich knapp 1000 Pferde an dem Turnier in Oliva aufgehalten und alle Pferde wurden von der FEI bis zum Vorliegen von negativen EHV-1 Tests für die Teilnahme an Turnieren gesperrt.

Weitere Informationen und die komplette Medienmitteilung der FEI vom 02. März 2023 finden Sie hier

Weitere Informationen zum Equinen Herpesvirus finden Sie in unserem Merkblatt für Tierärzte und im Merkblatt für Pferdebesitzer, Pferdehalter und Stallbesitzer

 

2021/3 - EHV Ausbruch in Spanien

Es gibt derzeit (Februar 2021) einen EHV-1 Ausbruch in Zusammenhang mit einem Turnier in Valencia, Spanien. Noch ist unklar, ob sich dieser Ausbruch auch auf andere Turniere in Spanien und dem Rest von Europa ausgebreitet hat. Es sind aber bereits EHV-1 Fälle in Frankreich und Belgien bekannt geworden, die in Zusammenhang mit dem Besuch des Turniers in Valencia stehen. Es handelt sich um einen schweren Ausbruch mit vielen betroffenen Pferden, neurologischen Symptomen und Todesfällen. Der Ausbruch sollte daher ernst genommen und Massnahmen getroffene werden, um diesen einzudämmen, bzw. zu verhindern, dass sich der Ausbruch durch zurückkehrende Pferde auf die Schweizer Pferdepopulation ausweitet.

Equinella, der Schweizer Verband für Pferdesport (SVPS) und die Schweizer Vereinigung für Pferdemedizin (SVPM) haben sich entschlossen, Empfehlungen herauszugeben, um die Weiterverbreitung des EHV-1 Ausbruchs in der Schweiz zu verhindern. Diese Empfehlungen sind unabhängig von den Weisungen der FEI bzgl. der Teilnahme an weiteren Turnieren, und sind daher auch inhaltlich unterschiedlich von den Empfehlungen der FEI. 

Empfehlungen in Zusammenhang mit dem EHV-1 Ausbruch in Valencia, Spanien

Die Mitteilung des SVPS finden Sie  hier. Ein FAQ zu Herpesvirus für Besitzer hier

 

25. März 2021 - Update zur Lage in der Schweiz

In der Schweiz wurde seit gut 3 Wochen kein neuer Fall von EHV-1 mehr gemeldet. Glücklicherweise blieb es bei den bekannten Fällen im Kanton Zug mit Pferden, die vom Springturnier in Valencia zurückgekehrt sind und anschliessend erkrankten. Unter anderem dank dem professionellen Verhalten aller Beteiligter gab es keine Inlandübertragung. Es gab keine Todesfälle und alle Pferde sind wieder genesen. Das Pferd, welches wegen neurologischer Symptome am Tierspital Zürich behandelt werden musste, konnte auch wieder in die Obhut des Besitzers entlassen werden.

Bei allen betroffenen Pferden wurde die nicht-neuropathogene Variante (EHV-1 DNA pol A2254 ) nachgewiesen. Bei der neuropathogenen Variante des Virus (NP, EHV-1 DNA pol G2254) , bei der eine Mutation im DNA Polymerase Gen im ORF 30 stattfindet (A zu G2254),  haben Pferde ein 160x erhöhtes Risiko an der neurologischen Form zu erkranken. Jedoch kann es aber auch durch die nicht-neuropathogene Form (NNP) zu neurologischen Verläufen kommen, wie u.a. der aktuelle Ausbruch gezeigt hat. Die ersten Ergebnisse der Sequenzierungen, die aus Ghent veröffentlicht wurden, zeigen dass der Virusstamm aus Valencia identisch ist mit einem Abort-Stamm, der 1997 in Belgien isoliert wurde. Es handelt sich somit nicht um einen exotischen oder mutierten Stamm. Dies bedeutet nicht, dass des Virus von einem belgischen Pferd eingeschleppt wurde. Ein Dokument mit Antworten auf FAQs zu EHV-1 von Besitzern, Trainern und sonstige relevante Personen im Pferdesport finden Sie hier. Therapieempfehlungen eines Expertenpanels bei EHV-1 finden Sie hier.

EHV kommt in unserer Pferdepopulation endemisch vor und es werden jedes Jahr Fälle sowohl von EHV-1 als auch von EHV-4 diagnostiziert. Mit Hilfe einer Filterfunktion können die Zahlen der letzten Jahre graphisch auf der Equinella Webseite dargestellt werden.

Equinella war auch in der veterinärmedizinischen Taskforce des Schweizerischen Pferdesportverbandes (SVPS) vertreten. Aufgrund der stabilen epidemiologischen Lage wurde einstimmig entschieden, dass ab dem 29.März in der Schweiz wieder Turniere stattfinden dürfen, sofern die Covid-19 Regeln dies erlauben. Die Pressemitteilung des SVPS finden Sie hier.

 

2020/06 - Hendra Virus in Australien

Anfangs Juni 2020 wurde in New South Wales, Australien ein Fall von Hendra bei einem 17-jährigen ungeimpften Vollblutpferd gemeldet. Das Pferd zeigte initial einen reduzierten Allgemeinzustand und Dyspnoe und musste kurz darauf euthanasiert werden. Dies ist der erste Hendra-Fall in NSW in diesem Jahr. Die Infektion mit dem Hendra Virus ist eine Zoonose. Weitere Informationen zur Krankheit finden Sie hier und hier.
 

 

2020/05 - Equine Infektiöse Anämie in Europa

Im Mai und Juni 2020 gab es in Europa mehrere Fälle von Equiner Infektiöser Anämie (EIA):

Im Mai 2020 wurden via das Krankheitsmeldesystem der EU (ADNS Animal Disease Notification System) je ein Ausbruch von EIA aus Bulgarien, Frankreich und Rumänien gemeldet (siehe auch Radar Bulletin Mai 2020). Der Ausbruch in Bulgarien wurde nahe der Grenze zu Rumänien registriert. In Teilen Rumäniens ist EIA endemisch. Der Import von Equiden aus Rumänien in die Schweiz ist verboten. Die Schweiz ist frei von EIA. Der letzte Fall wurde im Juni 2017 bei einem Polopferd im Kanton Aargau diagnostiziert, welches sehr wahrscheinlich via eine unsachgemässe Infusion durch Laien infiziert wurde (siehe Newsletter Meldung 2017Newsletter September 2017). Im Juni gab es je eine Meldung von EIA aus Deutschland (Hessen) und Ungarn.
Juni 2020.

 

2020/06 - Afrikanische Pferdepest in Thailand

Auszug aus dem Radar-Bulletin des BLV vom Mai 2020:

Seit dem letzten Radar Bulletin April 2020 (siehe auch Equinella Newsletter vom April 2020) meldete Thailand 5 weitere Ausbrüche von AHS. Seit Beginn des Geschehens im März 2020 sind über 500 Pferde an der Krankheit gestorben. Insgesamt 10 Provinzen, haupt-sächlich in der Zentralregion des Landes, sind vom Ausbruch betroffen. Die Massnahmen zur Eindämmung von AHS, u.a. Einrichtung von Überwachungs- und Bekämpfungszonen, Quarantäne, Verbringungsbeschränkungen, Desinfektion und Schutz vor Stechmücken, wurden unmittelbar umgesetzt. Im Rahmen einer Impfkampagne werden gegenwärtig alle Pferde im Umkreis von 50 km zu den Ausbrüchen gegen AHS geimpft. Die Veterinärbehörde des Landes hat einen Aktionsplan zur Kontrolle, Überwachung und Prävention der AHS erstellt, mit dem Ziel, dass Thailand bis 2023 seinen OIE-Freiheitsstatus zurückerhält.

Es handelt sich beim aktuellen Geschehen um das erstmalige Auftreten von AHS-1 ausserhalb von Afrika. AHS kommt mit 9 Serotypen in den südlich der Sahara gelegenen Teilen Afrikas endemisch vor.

Die Untersuchungen zur Eintragsquelle dauern an. Laut dem thailändischen Departement für Nationalparks hatte eine lokale Firma wiederholt Zebras aus Afrika für den Weiterexport nach China importiert. Aufgrund einer Gesetzeslücke waren für den legalen Import von Zebras nach Thailand bisher weder Bluttests noch eine Quarantäne nötig. Diese Gesetzeslücke wurde zwischenzeitlich geschlossen. Zebras, sowie Esel und Maultiere zeigen im Gegensatz zum Pferd, wo die Krankheit oft tödlich verläuft, häufig keine oder nur leichte Symptome. Die Übertragung von Equide zu Equide erfolgt über Mücken. Für Menschen ist die Krankheit ungefährlich.
Auszug aus dem Radar Bulletin des BLV vom Juni 2020

Seit dem letzten Radar Bulletin Mai 2020 meldete Thailand keine weiteren Ausbrüche von AHS. 
Juni 2020

Version: 8960df00  Stand: 16.10.2024