Leptospiren
Aktuelles
Da Leptospiren in Zusammenhang mit ERU immer wieder Fragen aufwerfen, haben wir bei den Opthalmologen der Vetsuisse Fakultäten nachgefragt:
"Die Equine Rezidivierende Uveitis (ERU) ist eine autoimmun bedingte schubweise Entzündung der Uvea (Iris, Ziliarkörper, Choroidea). Momentan sind 2 Hauptursachen für die Entstehung der Erkrankung in der Literatur als wahrscheinlich anzusehen. Neben einer genetischen Prädisposition bei Appaloosa, Warmblütern und Isländern, gilt vor allem die Leptospirose als Trigger der Erkrankung. Vor allem Serovare grippotyphosa und pomona werden häufig mit ERU in Verbindung gebracht.
Die Veränderungen am Auge treten meist 12-18 Monate nach einer Infektion mit Leptospiren auf. Mehrere Studien habe gezeigt, dass der Serum Antikörpertiter auch bei Pferden ohne ERU hoch ist (60-70% seropositiv). Da die ERU erst lange nach einer Erstinfektion auftritt, ist die serologische Untersuchung nur sinnvoll, falls man einen Goldmann Witmer Koeffizienten berechnen möchte (Antikörper im Kammerwasser in Relation zu Antikörpern im Blut). Um die chirurgischen Möglichkeiten bestmöglich nutzen zu können, kann eine MAT (Mikroagglutinationstest) des Kammerwassers Aufschluss über Leptospiren als mögliche Trigger der Autoimmunerkrankung geben. Die PCR Untersuchung des Kammerwassers ist nach neueren Erkenntnissen weniger empfehlenswert. Die Kammerwasserpunktion sollte von erfahrenen Tierärzten/Ophthalmologen vorgenommen werden, wenn der akute Schub der ERU abgeklungen ist."
Da die ERU nicht immer aufgrund einer Leptospiren Infektion entsteht, sollten nur ERU Fälle über Equinella gemeldet werden bei denen das Kammerwasser und Blut serologisch untersucht wurden (inkl. Berechnung des Goldmann Witmer Koeffizient) bzw. Pferde bei denen eine MAT aus dem Kammerwasser durchgeführt wurde.