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Allgemeine Information

Virenstämme:
Es gibt 2 genetisch unterschiedliche Stämme von WNV (sog. lineages): In Europa kommen sowohl lineage 1 als auch lineage 2 vor. Lineage 1 ist aber eher stationär in Südeuropa anzutreffen, während lineage 2 sich gegen Westen resp. Nordwesten bewegt (u.a. Ausbrüche in Deutschland 2019).
Diagnostik:
Das WNV gehört, wie auch das Usutu Virus (USUV), das Tick Born Encephalitis Virus (TBEV), Gelbfieber Virus und Dengue Virus zu den Flaviviren. In der Diagnostik von WNV ist die Antikörper-Kreuzreaktivität zwischen dem ebenfalls in Europa vorkommenden USUV und TBEV ein erschwerender Faktor. Eine WNV-Infektion kommt in Frage wenn: Richtige Saison + neurologische Symptome + positive Serologie (IgG ELISA, IgM ELISA, SNT) - Diagnostik Schweiz siehe aktuelles
Impfung:
Für Pferde gibt es in Europa 3 Impfstoffe (in der CH nur Duvaxyn WNV von Zoetis zugelassen), welche alle effektiv und gut verträglich sind. Nach Impfung (Erstimpfung und dann Zweitimpfung innerhalb 4 – 6 Wochen) besteht ein sehr guter Einzelschutz. Es braucht also keine Bestandesimpfung um im Einzeltier Wirkung zu zeigen. In endemischen Gebieten wird nach der Zweitimpfung noch eine dritte Impfung nach 6 Monaten empfohlen. Danach genügen jährliche Booster. Da WNV- Infektionen deutlich saisonal d.h. hauptsächlich im Sommer und Herbst auftreten, empfiehlt sich die Impfung im Frühjahr.

 

Meldepflicht

West Nil Virus ist eine gemäss Tierseuchenverordnung meldepflichtige Krankheit und muss dem kantonalen Veterinäramt gemeldet werden.

Aktuelle Meldungen der meldepflichtigen Erkrankungen beim Pferd finden Sie hier.

 

Aktuelles

Sicht des Equinella Teams zur Impfung gegen West Nil Fieber (WNF) (Stand 1.9.2022)
In der Schweiz wurde das West Nil Virus (WNV) bislang weder bei Menschen noch bei Equiden oder Vögeln, jedoch nun aber in einem Pool von Mücken nachgewiesen (Beitrag SRF). West Nil Fieber (WNF) wird seit Jahren in allen Nachbarländern der Schweiz festgestellt. Die betroffenen Regionen werden jeweils vom ecdc im Internet dargestellt. Es wird empfohlen, Pferde, die in Gebiete verbracht werden, in denen WNV Infektionen vorgekommen sind, zu impfen. Wird nach einer individuellen Risikoabschätzung eine Impfung ins Auge gefasst, so ist es wichtig, dass die Grundimmunisierung vor Beginn der Mückensaison im Frühjahr abgeschlossen ist. Es besteht derzeit keine generelle WNF-Impfempfehlung für Pferde in der Schweiz. Die Situation wird regelmässig neu beurteilt. Weitere Informationen zu WNF finden Sie auf der Webseite des BLV.

Diagnostik in der Schweiz
Typische Symptome von West Nil Virus sind Fieber und neurologische Symptome, vor allem Ataxie, Muskelzittern, Somnolenz und Muskelschwäche. Bei einem Verdachtsfall sollte umgehend die entsprechende Diagnostik eingeleitet werden. Ein Merkblatt zum Probenmaterial und Versand sowie den notwendigen Tests finden Sie hier. Bisher hat das IVI die Kosten der Diagnostik übernommen (ca. 200 CHF). Seit kurzen hat sich das geändert und das IVI empfiehlt, dass ein Tierarzt im Falle eines Verdachtsfalles auf WNF dies dem zuständigen kantonalen Veterinäramt melden sollte. Bei der Meldung ist dann mit dem Veterinäramt zu klären, ob dieses die Kosten für die Untersuchung auf WNF trägt (West Nil Virus ist eine meldepflichtige Seuche). 

Merkblätter

Hier kann das Merkblatt der FEEVA zu West Nile Fieber heruntergeladen werden.

Version: ef768053  Stand: 14.02.2024